Band 3, Howl-Saga
von Diana Wynne Jones
Charmain Baker hätte es wirklich besser wissen müssen: Es kann keine einfache Aufgabe sein, das Haus eines Zauberers zu hüten!
Seit sie die Tür zur scheinbar winzigen Hütte ihres Onkels geöffnet hat, stolpert Charmain von einer Katastrophe in die nächste. Ein extrem magischer streunender Hund, ein verwirrter Zauberlehrling und ein erboster Clan von kleinen blauen Kreaturen sind ihre geringsten Probleme, als der König eine wahrhaft furchterregende Zauberin zu Hilfe ruft, um einen sagenumwobenen Schatz zu finden: Denn wo die mächtige Sophie auftaucht, sind der Zauberer Howl und der Feuerdämon Calcifer nicht weit, das weiß jeder.
Was Howl und Sophie allerdings schließlich entdecken, überrascht niemanden mehr als Charmain.
Der letzte Band der Howl-Saga, und damit endlich das Ende der Reihe, ist gelesen!
Ich tue mich ja immer etwas schwer mit dem Beenden von Reihen, weswegen dieser letzte Band doch länger als geplant auf dem SuB gelegen hat. Doch nun verabschiede ich mich (vorerst) von dieser genialen Reihe.
Wie auch schon im zweiten Band geht es nicht mehr direkt um Howl und Sophie, obwohl sie auch hier eine Rolle spielen – stattdessen lernen wir Charmain kennen. Ein junges Mädchen, das völlig behütet und fernab von jeder Arbeit oder Hausarbeit aufgezogen wurde und eigentlich von nichts eine Ahnung hat außer ihren Büchern, die sie liebt. Umso überforderter ist sie natürlich, als sie plötzlich auf das Haus ihres Onkels aufpassen soll, in dem sich dreckiges Geschirr uns Wäsche förmlich bis zur Decke stapelt. Sie bekommt bald unangekündigte Hilfe von Peter, einem jungen Zauberer, der bei ihrem Onkel in die Lehre gehen soll. Der hat zwar auch wenig Ahnung von Hausarbeit, jedoch scheut er sich nicht davor, es einfach zu probieren – was zu den lustigsten Missverständnissen und Problemen führt. Und dann ist da noch das Haus selbst, denn wie der Titel schon verrät, ist es längst nicht so klein, wie es aussieht. Einige Räume und Abzweigungen sind auch noch längst nicht erforscht und natürlich verirren sie sich das ein oder andere Mal.
Das eigentliche Rätsel, das es in diesem Band jedoch aufzudecken gilt, ist ein ganz anderes, denn das Gold des Königshauses ist unauffindbar und niemand geringeres als Charmain wird in die Suche eingebunden.
In diesem Band jagte ein verrücktes Ereignis das nächste, eine seltsame Begegnung führte zur anderen und ich hatte wieder wirklich viel zu lachen. Gelegentlich war ich durch die verschiedenen Handlungsstränge kurz davor, das eigentliche Ziel aus den Augen zu verlieren, doch es ging relativ schnell wieder zur „Haupthandlung“ zurück – wobei hier jeder einen anderen Strang nennen wird, der das ist.
Wirkliche Probleme hatte ich teils leider mit der Protagonistin Charmain. Sie war mir, bis auf die Liebe zu Büchern, extrem unsympathisch. Sie ist launisch, gibt sofort auf, regt sich schnell auf, gibt anderen die Schuld und hat prinzipiell keine Lust zu anderen Dingen als lesen. Im Laufe der Geschichte macht sie zum Glück eine kleine Entwicklung durch, trotzdem blieb der erste Eindruck bestehen und es wurde für mich für kaum besser mit ihr.
Trotz unsympathischer Protagonistin ein gelungener Abschluss der Reihe! 4 ⭐️
Band 1 – Das wandelnde Schloss
Band 2 – Der Palast im Himmel