Band 1, Die dunklen Chroniken
von Christina Henry
Alice hat den Kampf gegen den Wahnsinn gewonnen – vorerst. Sie hat die Schandtaten des Kaninchens sowie den Blutdurst des Jabberwocks überlebt und will nun ein Versprechen einlösen: Jenny, die Tochter ihres Freundes Hatcher, zu finden. Doch Alice und Hatcher erwartet der nächste Albtraum. Sie müssen in das Reich der verrückten Weißen Königin vordringen, wo das wahre Spiel um das finstere Wunderland bereits begonnen hat. Jeder Zug führt Alice näher an ihre Bestimmung. Aber damit sie als Siegerin hervorgeht, muss sie nicht nur ihre neuen Kräfte zu beherrschen lernen, sondern herausfinden, was mit der rätselhaften Schwarzen Königin geschehen ist …
Nachdem mich der erste Band der Autorin begeistern konnte, habe ich relativ schnell auch den zweiten Band um Alice gelesen. Vieles hier ist ähnlich, aber einiges unterscheidet sich auch drastisch.
Ein Teil der Trigger Warnungen aus dem ersten band gilt auch hier wieder, denn auch, wenn die Themen nicht mehr ganz so allgegenwärtig sind, werden sie noch immer erwähnt. Dieser Band ist allerdings längst nicht mehr so blutig, wie der Vorgänger. Auch der Grusel/Horror, ist in diesem Band ein völlig anderer. Er ist weniger gewalttätig im brutalen Sinne, dafür ging er mir mehr unter die Haut.
Wieder geht es um Alice und Hatcher, die dieses Mal jedoch auf der Suche sind, um Hatchers Tochter zu finden, die als Kind entführt und in ein fremdes Land gebracht wurde. Allerdings haben sie schnell mit ganz anderen Problemen und Wesen zu kämpfen, die sie auf andere Weise als noch im ersten Band herausfordern.
Für mich haben beide Charaktere hier mehr Tiefe bekommen und auch die Beziehung zwischen den Beiden wurde für mich etwas greifbarer. Alice entwickelt sich hier endlich weiter, lernt dazu und sich selbst endlich wirklich kennen. Auch Hatcher verändert sich, wobei mir das bei ihm nicht ganz so schlüssig vorkam – aber es wird auch nur aus der Sicht von Alice erzählt, daher fehlt die Perspektive seiner Gedanken und Gefühle, sofern er sie nicht ausspricht oder ausdrückt.
Das Ende war mir auch hier wieder etwas zu knapp und alles geschah zu schnell. Die Auflösung war für mich zwar logisch, hätte meiner Meinung nach aber ausführlicher sein können. So kam die Erklärung sehr abrupt und schon war die Geschichte vorbei.
Alles in allem hat mir auch dieser Band sehr gut gefallen, vielleicht sogar etwas besser als der Vorgänger, da hier weniger Blut und mehr psychischer Schrecken vorkam. Ob ich den Band mit den Kurzgeschichten lese, weiß ich noch nicht, aber das wird sicher nicht mein letztes Buch der Autorin sein!
Ruhiger als der Vorgänger, aber genauso düster und packend. 4 ⭐️