von T. J. Klune
Der erfolgsverwöhnte Anwalt Wallace Price kennt nur drei Dinge: Arbeit, Arbeit und noch mal Arbeit. Es kommt ihm daher äußerst ungelegen, als er eines Tages tot umfällt und in der Zwischenwelt landet. Dort erwartet ihn der Wächter Hugo, der Wallace auf seine Reise ins Jenseits vorbereiten soll. Doch Wallace ist noch nicht bereit, und so wird ihm Zeit gewährt, um seine Angelegenheiten zu ordnen. Zeit, in der Wallace den wahren Sinn des Lebens entdeckt. Und die Liebe findet … (Klappentext)
Als ich dieses Buch angefangen habe, wusste ich noch nicht so recht, was mich erwartet. Der Klappentext macht ja schon deutlich, dass es um ein eigentlich sehr schwieriges und erdrückendes Thema geht. Allerdings hatte ich durch das letzte Buch des Autors die Hoffnung, dass es trotz der Thematik eine wundervolle Geschichte wird – und ich wurde nicht enttäuscht!
Für Wallace gibt es anfangs nur die Arbeit und wer diese nicht richtig macht, ist in seinen Augen nichts wert. Er ist ein relativ gefühlskalter Charakter, brachte mich durch seine Gedankengänge jedoch trotzdem zum Lachen (von ihm aber eher ungewollt, denn Humor ist für ihn ein Fremdwort). Als er sich jedoch plötzlich auf seiner eigenen Beerdigung wiederfindet, von niemandem gesehen und den wenigen Anwesenden mit Klagen drohend, ging die Geschichte erst richtig los. Man lernt Mei, den frisch aus der Ausbildung kommenden Sensenmann und ihren schrägen Humor kennen. Betritt mit ihr den Teeladen, in dem Hugo, der Fährmann, schon auf die beiden wartet und stürzt in eine fantastische Zwischenwelt, voller liebevoller Charaktere, lustigen Begebenheiten und ernsten Themen, die wundervoll aufgearbeitet und emotional feinfühlig angegangen wurden.
Die Entwicklung, die Wallace durchmacht, ist langsam und sehr gut nachzuvollziehen. Jedes Gespräch, jedes Ereignis, zeigt ihm neue Wege, die Dinge zu betrachten und auch bei mir als Lesende, löste das einiges aus. Ich kam nicht umhin, mir die gleichen Fragen wie er zu stellen, welche mich auf Pfade geführt haben, über die ich noch nie nachgedacht habe. Dabei wurde ich jedoch nur sanft angestoßen und zu keinem Moment überfordert.
Wie schon das letzte Buch des Autors, ist diese Geschichte eine ruhige, emotionale Reise, mit liebevollen Charakteren und viel Witz erzählt. Allerdings muss ich eine deutliche Triggerwarnung für das Thema Suizid aussprechen. Auch das wird in dem Buch behandelt und zwar nicht nur am Rande.
Auch mit dieser Gesichte hat T.J. Klune mich wieder restlos begeistert und das Buch ist zu einem meiner Jahreshighlights geworden, das ich sicher nicht zum letzten Mal gelesen habe!
Gelacht, gebangt und mitgefiebert, bis ich am Ende sogar geweint habe. Ein absolutes Highlight! 5 ⭐️